Die Saison in der 2. Bundesliga Pro ist zu Ende, die Binder Blaubären Flacht stehen als Aufsteiger in Deutschlands höchste Spielklasse fest.
Bevor es für die Athleten um Top-MVP Frauke Neuhaus in die wohlverdiente Sommerpause geht, steht noch ein finales Highlight der Saison an. Im Finale des VLW-Pokals plant die Mannschaft von Nico Reinecke in dessen letztem Auftritt als Cheftrainer die Titelverteidigung. Der Gegner ist alles andere als leichte Beute.
Flacht mit souveräner Pokalsaison
Zwischen den regelmäßigen Auftritten im deutschen Unterhaus gab es in dieser Saison regelmäßig zusätzliche Auftritte für die Binder Blaubären. Neben der Premiere im DVV-Pokal und dem erfolgreichen Gewinn des Regionalpokals Süd trat die Mannschaft erneut im Verbandspokal des Volleyball-Landesverbandes Württemberg (VLW) an. In der Vorsaison hatte sich die Mannschaft den Titel zum ersten Mal gewinnen können. Im Finalspiel hatte man damals die TSF Ditzingen in deren Halle mit 3:0 geschlagen und sich darüber die Teilnahme am Regionalpokal erspielt. Den Einstieg in die laufende Pokalsaison hatten die Binder Blaubären erst im Viertelfinale. Nachdem sich die Zweitvertretung der Blaubären in der ersten Runde hatte durchsetzen können und erst in Runde zwei die Segel hatte streichen müssen, griff die erste Mannschaft erst im späteren Verlauf in den Wettbewerb ein. Im Viertelfinale gastierten die Binder Blaubären in der 3. Liga Süd, der vierthöchsten Spielklasse in Deutschland, bei den Barock Volleys MTV Ludwigsburg unter dem ehemaligen Blaubären Co-Trainer Markus Kliche, der das Traineramt beim Team um die Flachter Nachwuchshoffnung Lena Schwarz im vergangenen Sommer angetreten hatte und mit der Mannschaft, die vor der Saison Britta Schammer, Julia Schneider und Sara Marjanovic an die Binder Blaubären Flacht verloren hatten, phasenweise im Titelkampf der 3. Liga Süd mitgemischt. Das Heimspiel an einem Montagabend im Januar des laufenden Jahres wurde ein Highlight für die Barock Volleys. Nach zwei deutlich verlorenen Sätzen konnte Ludwigsburg den Anschluss schaffen und den Gast aus der 2. Bundesliga im letzten Durchgang an den Rand des Ausgleichs zwingen. 28:26 hieß das Endergebnis dieses Satzes, am Ende triumphierten die Blaubären und durften einen Monat später im Halbfinale die nächste Auswärtsreise antreten. Zwei Ligen unterhalb der Barock Volleys pflügte zu dieser Zeit der TV Rottenburg durch die Oberliga und sicherte sich am Saisonende mit sieben Zählern Vorsprung die Meisterschaft. Im Pokal hatte Rottenburg in der zweiten Runde die TSG Reutlingen besiegt, im Achtelfinale beim FV Tübinger Modell, genannt TüMo, triumphiert und dann auch im Viertelfinale bei der DJK Schwäbisch Gmünd gewonnen. Im Halbfinale wartete dann der Top-Favorit aus Flacht. An einem Mittwochabend Ende Februar reisten die Blaubären nebst Anhang in die Otto-Locher-Halle. Nach einem relativ knapp gewonnenen Satz zum Auftakt gewann Flacht wie schon im Spiel gegen Ludwigsburg auch den zweiten Durchgang, diesen dann deutlicher. Wie schon im Viertelfinale konnte der Gastgeber den dritten Satz dann für sich entscheiden. Aber erneut setzten sich die Flachter im letzten Satz durch und zogen mit einem erneuten 3:1 zum wiederholten Male ins Endspiel ein. Dort wird es jedoch nicht erneut gegen die TSF Ditzingen gehen. Der Regionalligist hatte sein Halbfinale deutlich verloren. Der Sieger dieses Spiels ist also Flachts Gegner im Endspiel und gleichzeitig auch ein alter Bekannter.
Gegner kommt mit Rückenwind
Bis kurz vor Saisonende war der TSV Georgii Allianz Stuttgart im Titelkampf der 3. Liga Süd vertreten, musste sich erst kurz vor Schluss dem VC Offenburg geschlagen geben. Vor Saisonbeginn hatte Trainer Kim-Phuong Luong die Mannschaft nach einem Jahr von Benjamin Habermann übernommen und durch eine starke Spielzeit geführt. Im Pokal hatte er seine Mannschaft im Achtelfinale zu einem Sieg beim SV Frickenhofen geführt und im Viertelfinale auch den SV Fellbach ausgeschaltet, bevor dann im Halbfinale die TSF Ditzingen an der Reihe waren. Mit nur einem einzigen verschenkten Satz aus drei Partien zog die Mannschaft aus Stuttgart-Vaihingen ins Pokalfinale ein. Hier kommt es zu einem Zusammentreffen vieler alter Bekannter.
Man kennt sich auf beiden Seiten
Indirekte Bekanntschaften gibt es so einige. Stuttgarts Johanna Fischer und Lena Günther spielten gemeinsam mit den Blaubären Sara Marjanovic, Saskia Lenk und Britta Schammer für die Zweitvertretung des amtierenden Supercup-Siegers Allianz MTV Stuttgart. Günther war zudem in der Vorsaison mit Marjanovic, Schammer und Julia Schneider in Ludwigsburg aktiv. Sehr direkt wird es bei Flachts Libera Alina Stäbler und Trainer Nico Reinecke. Bevor sie mit den Blaubären in Liga 2 an den Start gingen, arbeiten die beiden gemeinsam bei Georgii und holten 2023 die Meisterschaft in der 3. Liga Süd. Nachdem sich beide Teams bereits in mehreren Testspielen gegenübergestanden waren, kommt es nun erstmals zum Aufeinandertreffen in einem Pflichtspiel, welches direkt den größtmöglichen Rahmen bietet. Nicht nur für Reinecke ist es das letzte Spiel als Cheftrainer, auch Luong wird seine Mannschaft nach dieser Partie verlassen. Für beide Coaches also die Chance, sich zum Abschied zum Pokalsieger zu krönen. Während Luong nach dem verpassten Titel in der Liga noch die Chance auf eine andere Trophäe wittert, kann sich Reinecke seinen Abschied nach einer märchenhaften Saison vergolden und seine Blaubären als amtierenden Pokalsieger in die 1. Bundesliga schicken. Es riecht nach Spitzenspiel, wenn beide Mannschaften am Sonntagnachmittag (15:30 Uhr) in der Steinbühlhalle in Mainhardt aufeinandertreffen werden.
Wir drücken unseren Blaubären die Daumen für das Finale! 🖤💙
Text: Flemming Nave
Foto: Nils Wüchne
📅 04.05.2025
📍 Sporthalle Mainhardt
🎟 Kostenloser Eintritt
🕦 ab 11:30 Uhr gibt es Mittagessen
🕐 ab 13:00 Uhr findet das Herren-Finale statt: SV 1845 Esslingen (Verbandsliga) vs. SSV Geißelhardt (Oberliga)
🕟 ab 15:30 Uhr findet das Damen-Finale statt: TSV G.A. Stuttgart (3. Bundesliga) vs. Binder Blaubären Flacht (2. Bundesliga Pro)