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Schnappt die Abstiegsfalle bei den Blaubären zu?

Schnappt die Abstiegsfalle bei den Blaubären zu?

Volleyballerinnen haben in der Zweiten Liga Pro fünf Chancen, den Fall in die Zweite Liga Süd zu vermeiden. Oder es öffnet sich eine Hintertür.

Leonberger Zeitung vom 22.03.2023

Die Lage ist bedrohlich, aber nicht aussichtslos: Die Binder Blaubären des TSV Flacht stehen kurz davor, in die Abstiegsfalle zu tappen – bei fünf ausstehenden Spielen in der Liga liegt das Team fünf Zähler vom rettenden Ufer entfernt. Wir klären die wichtigsten Fragen vor dem Saisonendspurt und der Zukunft des TSV Flacht.

Welche Spiele stehen noch aus?
Die Blaubären treten auswärts an diesem Samstag (19.39 Uhr) bei Nawaro Straubing und bei ESA Grimma (27. April) an. In der Heckengäuhalle sind Straubing (6. April), der TV Dingolfing (20. April) und VCO Dresden (21. April) zu Gast. „Es ist sicher ein Pluspunkt, dass wir noch drei Heimspiele haben“, sagt Manager Michael Kaiser.

Wie stehen die Chancen?
Lediglich VCO Dresden (Platz 11) ist ein Team aus den unteren Tabellenregionen. Dingolfing (3), Grimma (4) und Straubing (5) stehen deutlich weiter oben. Ein Pluspunkt mag sein: Für diese Teams ist die Saison im Grunde gelaufen, weder nach oben noch nach unten kann ihnen viel passieren. „Wir haben gegen Clubs, die weit oben stehen, schon gut mitgehalten“, sagt Trainer Nico Reinecke, „wir sind nicht chancenlos.“

Wann ist der Klassenverbleib sicher?
Die Liga-Statuten schreiben zwei Absteiger vor, VCO Dresden als Nachwuchsteam des Olympiastützpunktes hat jedoch eine Nichtabstiegsgarantie. Die Blaubären müssen zwei Clubs hinter sich lassen, die nicht Dresden heißen. Der SSC Freisen ist so gut wie abgestiegen, der TSV Flacht (17 Punkte) muss noch einen Verein des Trios Stralsund, Essen (beide 22) und Borken (23) überholen. „Wir haben es nicht alleine in der Hand“, sagt Nico Reinecke, „aber auch die Clubs vor uns werden kaum jedes Spiel gewinnen.“

Gibt es noch ein Hintertürchen?
Womöglich. Die Zweite Liga Pro wird von 13 auf 14 Clubs aufgestockt, was die Blaubären hoffen lässt. Aktuell eine zuverlässige Voraussage zu geben, ist wie Fischen im Trüben. Denn niemand weiß, wie es beim insolventen Erstligisten VC Neuwied weiter geht, was bei Bundesligist SC Potsdam passiert, den 350 000 Euro Schulden drücken – steigen sie in die Zweite Liga Pro ab oder ziehen sie sich ganz zurück? Ob Meister SW Erfurt tatsächlich das Aufstiegsrecht wahrnimmt, ist auch unklar – das Team hatte sich aus finanziellen Gründen 2023 freiwillig aus dem Oberhaus zurückgezogen. „Was letztlich passiert, steht in den Sternen“, sagt Manager Kaiser, „darauf haben wir keinen Einfluss.“ Fakt ist: Platz elf reicht zum Ligaverbleib, falls Dresden nicht Zwölfter ist.

Wird auch schon vorsorglich für die Zweite Liga Süd geplant?
Die Führung mit Manager Kaiser und Sportdirektor Jan Lindenmair beschäftigt sich bereits mit der nächsten Saison – und zwar Liga-unabhängig. Manche Spielerinnen haben bereits ihre Zusage für die nächste Runde gegeben, gleich in welcher Klasse die Blaubären antreten. Auch haben schon Gespräche mit potenziellen Neuzugängen stattgefunden, die aber erst finalisiert werden können, wenn feststeht, wo der TSV startet. „Wir wollen den Kader verstärken und die Mannschaft breiter aufstellen“, sagt Kaiser, „damit wir flexibler im Spiel werden.“

Wie verhalten sich die Sponsoren?
„Wir erfahren viel Zustimmung für unsere Arbeit“, versichert Michael Kaiser, „die Partner stehen hinter uns, es laufen auch Gespräche mit neuen, potenziellen Sponsoren.“ Es steht demnach nicht zu befürchten , dass beim TSV Flacht im Falle eines Abstieges die Volleyball-Welt untergeht. „Ich denke aber“, sagt der Manager, „dass mindestens drei Siege nötig sein werden, um dieses Szenario sicher zu verhindern.“ Platz elf wäre das Volleyball-Paradies für die Blaubären.

Das Gespräch führte Jürgen Kemmner